Der Geruch von Lebkuchen und Punsch liegt in der Luft, aus dem Radio schallen Weihnachtsmelodien und die Familie sitzt fröhlich zusammen – Weihnachten ist die schönste Zeit des Jahres.
In Österreich wird Weihnachten vor allem mit der Familie gefeiert. Einige Bräuche und Traditionen versüßen uns die Wartezeit auf das Christkind, das am Heiligen Abend den Höhepunkt der Weihnachtsfeierlichkeiten einläutet und Geschenke für die Kinder hinterlässt. Wir möchten euch einige besondere Bräuche der Vorweihnachtszeit und ein paar Feiertage, die im Zusammenhang mit dem Weihnachtsfest stehen, vorstellen:
Adventkranz, Adventkalender und Christkindlmarkt
Der Adventkranz hat die Funktion eines Kalenders. Jeden Adventsonntag wird eine weitere der vier Kerzen, die sich auf dem Kranz aus Tannenzweigen befinden, angezündet. Der erste Adventkranz besaß 24 Kerzen, eine Kerze für jeden Tag der Adventszeit. Heute haben die Österreicher andere Kalender, die die Tage bis Weihnachten anzeigen: die Adventkalender. Jeden Tag darf man ein Türchen öffnen, hinter dem sich ein kleines Geschenk, meist in Form von Schokolade, verbirgt. Bei uns gibt es die unterschiedlichsten Adventkalender: von Barbie-, über Lego-, bis hin zu Teekalendern sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Wem das Warten auf den Heiligen Abend dennoch schwer fällt, der kann es sich am Christkindlmarkt bei Glühwein oder Punsch gemütlich machen. An kleinen Ständen werden die unterschiedlichsten Weihnachtsutensilien verkauft und Chöre versetzen die Besucherinnen und Besucher in Weihnachtsstimmung. Die schönsten Weihnachtsmärkte in Kärnten findet ihr in Klagenfurt, Villach, Velden und Bad Kleinkirchheim.
Besondere Tage vor Weihnachten
In der Früh des 4. Dezembers werden Zweige von Forsythien oder Kirschbäumen gepflückt und in einer Vase im Haus eingefrischt. Wenn der Zweig am Heiligen Abend Blüten trägt, wird die Familie dem Aberglauben zufolge im kommenden Jahr gesund und glücklich sein.
Rund um den 5. Dezember werden in ganz Österreich Krampusläufe veranstaltet. Hierbei ziehen Menschen, die als Krampus verkleidet sind, mit Peitschen und Glocken durch die Stadt und führen eine gruselige Show auf. Dem Volksmund zufolge holt der Krampus unartige Kinder und nimmt sie mit sich. Der Nikolo hingegen belohnt artige Kinder am 6. Dezember mit Kleinigkeiten wie Mandarinen, Nüssen und Schokolade. Der Krampus ist der Gehilfe des Nikolos, die beiden gehen meist gemeinsam von Haus zu Haus.
Der Heilige Abend
Der Heilige Abend wird am 24. Dezember gefeiert. Am späten Nachmittag oder Abend isst die ganze Familie gemeinsam ein besonderes Mahl wie Karpfen, Fondue oder Bratwurst mit Sauerkraut. Im Anschluss daran findet die so genannte Bescherung statt, bei welcher die Geschenke unter dem Christbaum geöffnet werden. Diese werden in Österreich vom Christkind gebracht. In manchen Familien wird vor dem Abendessen ein Fenster geöffnet, damit das Christkind ungesehen hereinfliegen, die Geschenke ablegen und zum nächsten Haus fliegen kann.
Als Zeichen dafür, dass mit der Bescherung begonnen werden darf, läutet eine kleine Glocke, sobald das Christkind wieder weggeflogen ist. Nach der Bescherung verbringen die Familien meist den ganzen Abend miteinander und singen auch Weihnachtslieder.