Wie kam der Wörthersee zu seinem Namen?
Der Name Wörthersee kommt nicht etwa vom Begriff „Wort“, sondern ist auf die Ortschaft Maria Wörth bezogen, die sich auf einer Halbinsel im Wörthersee befindet. Früher stieg das Wasser des Sees oft so hoch, dass das Umland des Orts Maria Wörth bei besonders hohem Wasserstand überschwemmt wurde und der Ort Maria Wörth dann sogar auf einer Insel lag. Der Wörthersee wurde urkundlich erstmals im Jahre 1143 erwähnt. Damals wurde er als Werdsee bezeichnet. „Werd“ ist ein altes deutsches Wort und bedeutet „Insel“ oder „Halbinsel“.
Die Sage von der Entstehung des Wörthersees
Diese Erzählung besagt, dass es vor vielen hundert Jahren eine Stadt mit prächtigen Häusern gab, die genau dort erbaut wurde, wo der Wörthersee heute liegt. Die Stadt war sehr reich. Dieser Reichtum machte die Bewohner übermütig. Obwohl man kurz vor Ostern besinnlich leben sollte, trafen sich die Bürger der Stadt am Vorabend des Osterfestes zu einem Tanz. Da öffnete sich die Tür des Saales und ein kleines, graues Männchen kam herein. Es bat die Menschen darum, nach Hause zu gehen, da sie sonst bestraft werden würden. Die Tanzenden lachten jedoch nur darüber. Als das Männchen kurz vor Mitternacht zum zweiten Mal den Saal betrat und Ruhe forderte, wurde es wieder ausgelacht. Das Männchen hielt ein kleines Fass in seinem Arm und mahnte die Bürger: „Wenn ihr nicht nach Hause geht, öffne ich den Hahn des Fasses. Dann kommen Tod und Verderben über euch!“ Wieder hallte Gelächter durch den Saal.
Als es Mitternacht schlug, begann Regen hernieder zu stürzen und ein schreckliches Gewitter brach los. Das Männchen war verschwunden, aber der Hahn des Fasses stand offen. Ihm entströmten endlose Fluten. Sie überschwemmten die ganze Stadt und alle Bewohner ertranken. So entstand der Wörthersee. Die Wassermassen begruben alles unter sich. Heute hausen Fische und Wasserschlangen in den alten Häusern und Palästen. An diese Sage erinnert ein Brunnen mit dem Wörthersee-Mandl in der Kramergasse im Zentrum von Klagenfurt.
Touristen am Wörthersee
Der Wörthersee befindet sich zwischen den Städten Klagenfurt und Villach. Klagenfurt wurde 1864 durch die Südbahn an das österreichische Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Strecke wurde nach Villach verlängert und die Eisenbahnschienen verliefen am Ufer des Sees entlang. Viele reiche Wiener fanden, dass die Region um den Wörthersee für ihre Sommerfrische bestens geeignet war. Velden und Pörtschach waren die beliebtesten Orte, da sie am Nordufer gelegen waren und daher sehr gute Verkehrsanbindungen besaßen. Heute ist der See mit dem klaren und sauberen Wasser Urlaubsziel etlicher Touristen aus dem In- und Ausland. Er ist bei allen gleichermaßen beliebt.
Das historische Zentrum Klagenfurts liegt etwa vier Kilometer östlich des Sees. Es ist aber durch den Lendkanal mit dem Wörthersee verbunden. Die Universität und das Sprachenzentrum Deutsch in Österreich befinden sich nur unweit vom Ufer des Sees entfernt. Den See erreicht man nach einen kurzen Spaziergang durch den Europapark, der an das Universitätsgelände grenzt.